Nominierung & Voting 2024

Mit der Silberdistel, dem M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steiermark, werden Projekte, die der Artenvielfalt in der Steiermark Vorschub leisten, in fünf Kategorien ausgezeichnet.

Hier sehen Sie alle nominierten Projekte des Jahres 2024. Das Publikums-Voting ist bereits abgeschlossen. Die Bekanntgabe der PreisträgerInnen erfolgt am 22. Mai 2024. 

Für den Silberdistel – M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steier­mark 2024, wurden nachfolgende Personen bzw. Organisationen nominiert.

Nominierungen der Kategorie 1

Einzelpersonen und BürgerInnen-Initiativen ​

Klicken Sie auf die farbige Fläche um die jeweiligen Projektdetails anzusehen.

Voting Kategorie 1

Voting-Zeitraum: 5. April bis 20. April 2024

Wählen Sie Ihren Favoriten aus dieser Liste aus. Bestätigen Sie Ihre Auswahl unwiderruflich durch einen Klick auf den Button “Stimme abgeben”. Pro Kategorie können Sie eine Stimme abgeben.

Das Voting ist bereits beendet.
Nominierungen der Kategorie 2

Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Erwachsenenbildung) und Gemeinden

Klicken Sie auf die farbige Fläche um die jeweiligen Projektdetails anzusehen.

Voting Kategorie 2

Voting-Zeitraum: 5. April bis 20. April 2024

Wählen Sie Ihren Favoriten aus dieser Liste aus. Bestätigen Sie Ihre Auswahl unwiderruflich durch einen Klick auf den Button “Stimme abgeben”. Pro Kategorie können Sie eine Stimme abgeben.

Das Voting ist bereits beendet.
Nominierungen der Kategorie 3

NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

Klicken Sie auf die farbige Fläche um die jeweiligen Projektdetails anzusehen.

Voting Kategorie 3

Voting-Zeitraum: 5. April bis 20. April 2024

Wählen Sie Ihren Favoriten aus dieser Liste aus. Bestätigen Sie Ihre Auswahl unwiderruflich durch einen Klick auf den Button “Stimme abgeben”. Pro Kategorie können Sie eine Stimme abgeben.

Das Voting ist bereits beendet.
Nominierungen der Kategorie 4

Gewerbliche bzw. landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen

Klicken Sie auf die farbige Fläche um die jeweiligen Projektdetails anzusehen.

Voting Kategorie 4

Voting-Zeitraum: 5. April bis 20. April 2024

Wählen Sie Ihren Favoriten aus dieser Liste aus. Bestätigen Sie Ihre Auswahl unwiderruflich durch einen Klick auf den Button “Stimme abgeben”. Pro Kategorie können Sie eine Stimme abgeben.

Das Voting ist bereits beendet.

Kategorie 1

Einzelpersonen und BürgerInnen-Initiativen

Feldhandwerk für eine lebendige Gestalt des Bodens, Wahrung der Vielfalt sowie Revitalisierung und Weitergabe alter Rezepte und Techniken.

Einreicher: Anna Zora

Ziel des Projekts

Wir denken, dass gesamtheitliches Handeln den größten Impact liefert, dabei legen wir unser Hauptaugenmerk auf die Förderung der Bodengesundheit, die Erhaltung der Vielfalt und einen achtsamen Umgang mit unseren Ressourcen sowie die Erschaffung von sinnvollen Kreisläufen und die Wiederbelebung alter Techniken und Rezepte. Unsere Erfahrungen und Wissen geben wir an andere weiter, wir versuchen mit unserer Begeisterung unser Umfeld anzustecken um gemeinsam mehr zu bewirken.

Projektbeschreibung

Wir sind Anna & Johannes und seit vier Jahren leben wir in Fehring auf einem kleinen Hof. Wir versorgen uns und unser Umfeld mit Obst, Gemüse, Kräutern & Blumen. Wir haben wild wachsende Leidenschaft für das, was wir tun. Stück für Stück erschaffen wir Kreisläufe die allmählich ineinander greifen und zusammen mehr sind als die Summe ihrer Teile. Dabei arbeiten wir möglichst einfach, effizient, ressourcenschonend und naturnahe. Die ganzheitlichen Ideen und Methoden der Permakultur sehen wir als unsere Wegweiser an.

Wir sind Selbstversorger mit der Liebe zu Handwerk, alten Techniken und Rezepten. Zu zweit bewirtschaften wir eine Fläche von 5000 m2 wobei viele Flächen als Wildniszonen unberührt bleiben. Der Gemüseanbau und die Verarbeitung der Ernte ist unser Herzstück. In Hanglage bauen wir auf Terrassen über 200 Kulturen an, vermehren Saatgut, produzieren Kompost und Wurmhumus, fördern die Gesundheit unseres Bodens und schaffen Lebensräume. Inmitten von konventionell bewirtschafteten Weinhängen gelegen, bieten wir mit unserer Bewirtschaftungsweise einen Rückzugsort für eine Vielzahl an Tieren und achten auf eine große Pflanzenvielfalt. Wir re- und upcyclen, vermeiden Müll, sammeln Regenwasser, kochen unsere Ernte ein, fermentieren, backen Sauerteigbrot, sammeln Wildkräuter… Dabei leben wir einfach aber in Vielfalt.

Die Intelligenz der Natur begeistert uns. Wir wollen eine Landbewirtschaftung die Mensch und Umwelt nicht schädigt sondern respektvoll und nachhaltig ist.

Bedeutung / Nutzung für die Biodiversität

Erhaltung und Vermehrung alter Sorten, Förderung der Bodengesundheit, Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und Kleintiere, ressourcenschonender Umgang, Weitergabe und Revitalisierung von traditionellen Techniken und Rezepten.

Weg zur Viefalt

Einreicher: Erwin Gruber

Ziel des Projekts

  1.  Schaffung von Laich- und Brutplätzen, Nahrung, Versteckmöglichkeiten, generell Förderung der Artenvielfalt
  2. Den Besuchern den ökologischen Wert verschiedener Biotope und der damit zusammenhängenden Biodiversität zu zeigen
  3. Anregungen und Vorbilder für den eigenen Garten geben

Projektbeschreibung

Auf meinen Antrag pachtete die Gemeinde eine von 2 Entwässerungsgräben durchzogene Wiese. Da an ein Zuschütten der Gräben wegen des angrenzenden Baugrundstückes mit Haus nicht zu denken war, ließ ich auf einem Teil der Wiese einen Teich ausheben, die restliche Wiese fortan nicht mehr düngen und nur 1 x mähen und am den Grundstücksgrenzen, vor allem zur Straße hin heimische Sträucher und Bäume pflanzen. Bald darauf errichtete die Straßenverwaltung unterhalb der angrenzenden Landesstraße einen Krötentunnel.

Eine naturverbundene Frau, die gegenüber zwischen Straße und Altenbergerbach einen Wiesenstreifen besitzt, erlaubte es, entlang des Altenbergerbaches eine Hecke aus 23 heimischen Straucharten zu pflanzen. Ich konnte zur Pflanzung Schulkinder animieren. Eine dort
angrenzende Fettwiese wurde auf extensive Bewirtschaftung (Einstellung der Düngung, spätere Mähzeiten nach ÖPUÖL) umgestellt werden.

Als weitere Biotope wurden zuletzt noch eine Totholzinsel, ein Steinhaufen und eine Brennnesselecke errichtet. Die nun insgesamt 8 Biotope (Steinhaufen, Teich, Brennesselecke, Feuchtwiese, Totholzinsel, Blumenwiese, Hecke und Gebirgsbach) wurden durch einen Rundweg verbunden. Der Besucher lernt auf 14 Tafeln die Tier- und Pflanzenwelt dieser Lebensräume und ihren ökologischen Wert kennen und auf zusätzlichen 23 Tafeln ebenso viele heimische Straucharten.

Idee, Planung, Betextung sowie nahezu alle Tier- und Pflanzenfotos: Erwin Gruber. Finanzierung: Naturpark Mürzer Oberland

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Bei der Flora haben wir durch Pflanzung am Teichufer und der Hecke etwas nachgeholfen. Zahlreiche Tierarten haben sich inzwischen schon hier angesiedelt, ich konnte so manche (z.T. seltene) Tierarten beobachten (und teilweise auch fotografieren).

Naturgarten Scheidl

Einreicher: Irmgard Scheidl

Ziel des Projekts

  • Erhalt und Weitergabe von alten, samenfesten Bio-Gemüse-, Nutzpflanzensorten
  • Schaffung von Lebensraum für Vögeln, Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäugetiere
  • Förderung der Arten- und Sortenvielfalt durch nachhaltige, biologische Bewirtschaftung der Acker-, Wiesen-, und Obstgartenflächen
  • Wissensweitergabe zu Themen wie Saatgutvermehrung im Hausgarten, biologische Bewirtschaftung eines Selbstversorgergartens, Förderung von Nützlingen, Anlage eines Naturgarten, usw.

Projektbeschreibung

2005 Erwerb Streuobstwiese (1ha) mit 40 ca. 100-jährigen Apfelbäumen, alte Obstsorten nachgepflanzt, mehrreihige Wildsträucherhecke angelegt, abgestorbene Bäume belassen, Totholz gestapelt , Baum- Strauchschnitt auf Haufen gesammelt; viele Höhlen in den uralten Bäumen bieten Brutmöglichkeit für verschiedenste Singvögel, regelmäßig beobachtet: Sperber, Waldkauz, Grünspecht, Buntspecht, Fledermäuse

Blühstreifen u. Gründüngung am Acker mit eigener Samenmischung inkl. Sonnenblumen werden erst im Frühling abgeräumt, dadurch ganzjähriges Futterangebot, Fallobst, Wildsträucherbeeren usw. für Vögel

Wiese 2x jährlich Streifenmahd, Heckensaum 1x jährlich gemäht, Heu als Mulch der Gemüseanbauflächen. Zwei kleine Nass-, ein vollsonniges Trockenbiotop mit Steinschlichtungen abseits der Straße angelegt, Frösche, Kröten, 3 Arten Molche, Ringel- u. Schlingnatter haben sich von selbst eingefunden, sowie Wiesel (2021 Junge!) u. Mauswiesel

Der Betrieb beschäftigt sich hauptsächlich mit der Saatgutvermehrung von 400 samenfesten Gemüsesorten, die im Handel nicht mehr erhältlich sind, Raritäten, Heil-, Gewürzkräuter, Wild-, Bauerngartenblumen.

Vieles stammt urspr. aus der Zusammenarbeit mit Saatgutarchiv der Arche Noah, für die ich auch als Referentin tätig bin. Die Samen biete ich bei Veranstaltungen im eigenen Cafe zum Verkauf an. Indische Laufenten und ein paar Hühner liefern Eier zur Selbstversorgung und eigenen Dünger, fünf Bienenvölker sorgen für gute Bestäubung der Samenträger.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Erhalt und Bekanntmachen von alten, regional angepasstem Obst und Gemüse, Verbreitung heimischer Sträucher, Blumen durch Verkauf – Beratung, Anwendungsbeispiele, Beratung zur Anlage von Naturgärten
Schaffung von Lebensraum für viele Tiere.

Kobenzer Auenteiche Erhaltung & Blumenwiese

Einreicher: Bruno Pichler

Ziel des Projekts

Aufrechterhaltung der fast ausgetrockneten Weyern in der Kobenzer Au und Rettung des Lebensraumes für die Kleinfische, Elritzen, Bachschmerlen, Stichlinge und Blaubandbärblinge, Giebel usw. sowie Ringelnattern, Eskolapnattern, Wasserspitzmäusen, Teich und Kammolchen, Eisvögel, Teichhühner, Blässhühner, Wasserrallen, Bekasinen, Graur Silber Seiden Nacht Purpur und Rallenreiher, Krick und Knäckenten.

Projektbeschreibung

Nach Einverständnis vom Besitzer Grössingbauer in Kobenz und Erlaubnis von Fischereirechtsbesitzern mußte ich vorerst den dort vom Jahrhunderthochwasser vom 4. August 2017 abgelagerten Müll sowie Mülltonnen und Plastikcontainer und vieles mehr entfernen.

Danach machte ich zwei Begehungen mit dem Umweltbeauftragten Franz Walcher der BH Judenburg und Peter Hochleitner die mir Anleitungen und Rat und Hilfe gaben.

Bedeutung / Nutzung für die Biodiversität

Weiterbestehen der Lebensräume für die dort so vielseitige Fauna.

Kategorie 2

Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Erwachsenenbildung) und Gemeinden

Initiative ABOL: Austria Barcode of Life

Einreicher: Universität Graz, Institut für Biologie

Ziel des Projekts

Inventarisierung der heimischen Biodiversität, Erstellung von Referenzdaten (sogenannte DNA-Barcodes) für heimische Arten und sowie Etablierung und Verbesserung von Methoden für effiziente und umfassende DNA-basierte Erhebung von Biodiversität, u.a. als Grundlage für effektives Arten-/Naturschutzmanagement.

Projektbeschreibung

ABOL ist ein nationales Netzwerk von Institutionen und ExpertInnen, die sich mit Biodiversitätsforschung in Österreich befassen. Langfristiges Ziel von ABOL ist die Erstellung von DNA-Barcode-Sequenzen (genetische Referenzdaten für effiziente Artbestimmung, hinterlegt in eienr open access-Datenbank) aller Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Österreichs, unter Berücksichtigung der geografischen Variation. Somit schafft ABOL eine solide und aktuelle Datengrundlage zur österreichischen Artenvielfalt und Referenzdaten für viel Anwendungen in Grundlagen- und angewandter Biodiversitätsforschung. Zudem sieht sich ABOL als Plattform, um die österreichische Biodiversitätsforschung zu vernetzen und voranzutreiben.

Die Gesamtkoordination von ABOL ist am NHM Wien angesiedelt ist, das Institut für Biologie der Universität Graz ist aber mit einer Reihe an Projekten führend an ABOL beteiligt.

Diese Projekte haben folgende Ziele:

  • Inventarisierung & Charakterisierung (anhand von DNA-Barcodes) Diversität ausgewählter Organismengruppen
  • Etablierung neuer Methoden für zeit- und kosteneffizientes DNA-Barcoding
  • Etablierung von neuen Methoden des Artnachweises anhand nichtinvasiver Umweltproben (Stichwort eDNA) oder Massenproben
  • Entwicklung österreichweit einheitlicher Standards für DNA-basiertes Biodiversitätsmonitoring
  • Aufbau einer transuniversitären Infrastruktur zur Vernetzung nationaler und internationaler Biodiversitätsdatenbanken

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Ermittlung des status quo der Biodiversität und Methodenentwicklung, um dies rasch zu erreichen. Das ist in der aktuellen Biodiversitätskrise bsonders wichtig, da man nur effizient schützen kann, was man auch kennt.

Haus der Biodiversität in der Tierwelt Herberstein

Einreicher: Naturkundemuseum, Universalmuseum Joanneum GmbH

Ziel des Projekts

Die interaktive Ausstellung innerhalb der Tierwelt Herberstein soll Grundlagen der Biodiversität, ihre Bedeutung, Gefährdung und vor allem eigene Handlungsmöglichkeiten vermitteln. Der Weg der Vielfalt ergänzt mit Naturschauplätzen zu den Themen Natura 2000, Ökosystemdienstleistungen und Artenvielfalt die Ausstellung.

Im Rahmen eines Managementprojektes im Europaschutzgebiet Feistritzklamm/Herberstein sollen die Magerrasenflächen zwischen den Eichenwäldern erhalten bzw. ausgedehnt werden.

Projektbeschreibung

Im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2023 wurde in einer 400 Jahre alten Tenne am Gelände der Tierwelt Herberstein das Haus der Biodiversität entwickelt und mit dem Weg der Vielfalt ergänzt.

Das Haus der Biodiversität ermöglicht Besucher*innen auf innovative Art und Weise mit der faszinierenden Welt der biologischen Vielfalt in Berührung zu kommen. Interaktive digitale und analoge Stationen sowie zahlreiche zoologische, botanische und mykologische Präparate und Modelle laden dazu ein, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Entlang einer stilisierten, quer im Raum liegenden Eiche führen fünf Bereiche in unterschiedliche Aspekte ein. Von der Vielfalt von Arten und Lebensräumen über verborgene Netzwerke innerhalb von Ökosystemen und deren materielle Werte bis hin zum Menschen, der sowohl als Lebensraum dient, aber auch die Weichen für die Zukunft unseres Planeten stellt, bietet die Ausstellung einen umfassenden Blick.

Der Weg der Vielfalt verknüpft das Haus der Biodiversität mit seiner Umgebung. Mehrere in die Landschaft eingefügte Naturschauplätze geben einzelnen Aspekten Raum. Höhepunkt bildet eine über der Feistritzklamm errichtete Plattform mit Ausblick auf die artenreiche Landschaft.

Im Rahmen eines Naturschutz-Managementprojekts (Beweidung mit Blobe Ziegen und Freischneidearbeiten im Eichenwald) wird der national bedeutende Lebensraum von FFH-Schutzgütern ertüchtigt, wie z.B. Eichenwälder, Magerrasen, Eichenbockkäfer, Hirschkäfer und Scharlachroter Plattkäfer.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Das Projekt ermöglicht, einem zahlreichen und diversen Publikum Biodiversität und deren Schutz näher zu bringen.

Das Beweidungsprojekt hilft direkt, die Biodiversität im Europaschutzgebiet Feistritzklamm / Herberstein zu erhöhen bzw. zu erhalten.

Auf dem Weg zur grünen Schule

Einreicher: Marianne Graf Volksschule Fernitz

Ziel des Projekts

Unter dem Motto „Auf dem Weg zur grünen Schule“ werden viele Projekte und Maßnahmen mit der identen Zielsetzung durchgeführt. Als Hauptziele können die Förderung des Bewusstseins über die Artenvielfalt, über die Bedeutung eines aktiven Umweltschutzes und die Auswirkungen des massiven Ressourcenverbrauches auf die Umwelt genannt werden. Durch das Wissen über die Bedeutung der Artenvielfalt werden Kinder angeregt, kritische Fragen zu stellen und das eigene Kauf- & Konsumverhalten zu reflektieren.

Projektbeschreibung

Unter dem Motto „Auf dem Weg zur grünen Schule“ werden in der Marianne Graf Volksschule Fernitz in jeder Klasse verschiedenen Projekte umgesetzt:

  • „Mülldetektive“ (Besprechung von Themen wie: Müllvermeidung; Mülltrennung)
  • „Lebensraum Wiese“ – Forscherprojekt: Lebewesen in der Wiese
  • „Wildblumen & Bienen- Labestation“; Erstellung eines „Kompostturm“; Befüllung des Turmes mit Wildblumensamen
  • Erstellung von kleinen Trink- Labestationen“ für Bienen
  • „Alte Sorten- neu entdeckt“ – Vorstellung und Verkostung von „alten regionalen Apfelsorten“
  • „Eine Heimat für Schmetterlinge“ – Anpflanzung von Schmetterlingssträucher in der Schule
  • „Tag des Klimas“ – Stationenbetrieb zum Thema Klimaveränderung und Artenvielfalt
  • „Club der Plastiksparer“ – gemeinsames Ziel: weniger Plastik in den Haushalten
  • „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen“.
  • Jede Woche wird ein Ziel im Unterricht bearbeitet und besprochen
    Atelierunterricht zum Thema: „Wasser“- Insgesamt wird 5 Wochen zu je 2 Stunden zum Thema „Wasser“ gearbeitet.
  • Thema: Artenvielfalt im Wasser (Leben im Wasser, Experimente mit Wasser)
    Schulgarten- Anlegung eines Schulgartens mit regionalen Holz; gemeinsame Bepflanzung des Gartens mit Gemüse und Beerensträucher. Versorgung/ Ernte des Gemüses/ der Früchte durch die Schüler:innen; gemeinsames Verkochen des Gemüses. Aufstellung eines Vogelhäuschens zur Beobachtung.
  • Outdoorklasse, Errichtung einer Outdoorklasse aus Holz (mit regionalem Zimmerer und Bürgermeister)

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Aktuell besuchen 137 Schüler*innen die Marianne Graf VS Fernitz. Die Durchführung der oben beschriebenen Projekte trägt zur Bewusstseinsbildung bei den Schüler:innen bei– dieses Wissen wird in die Familien getragen und hat dadurch eine große Wirkung.

Erfassung und Erhaltung alter Streuobstsorten im Raum Frohnleiten

Einreicher: Stadtgemeinde Frohnleiten / Obst- und Gartenbauverein Frohnleiten / KLAR! Graz-Umgebung Nord

Ziel des Projekts

Streuobstbäume sind ökologisch und landschaftsgestaltend äußerst wertvoll. Da in Frohnleiten in der Zwischenkriegszeit eine Vielzahl von Obstbäumen gepflanzt wurden und viele dieser Altbestände noch erhalten sind, ist ein Erheben der meist unbekannten Sorten sinnvoll, um damit gleichsam aus einem genetischen Pool wieder Obstbäume zu veredeln und damit die Sortenvielfalt zu bewahren und zu pflegen. Auch für das Züchten von für Allergiker geeigneten Apfelsorten sind ursprüngliche Sorten bedeutsam.

Projektbeschreibung

Der Obst- und Gartenbauverein Frohnleiten und Umgebung hat die Initiative gesetzt, einen Kataster über Obstsorten zu erstellen. Die Stadtgemeinde verfügt über einen Kataster für Gehölzpflanzen im öffentlichen Raum, dieser wird nun erweitert und im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich mit Obstbäumen befüllt. Stadtgemeinde, Obst- und Gartenbauverein und KLAR tragen das Projekt gemeinsam.

Es geht es vor allem um ältere Bäume. Es entsteht damit keine Verpflichtung zum geschützten Erhalt eines Obstbaumes, auch werden weder Standort oder Besitzer veröffentlicht, sondern bleiben zum Schutz der Privatsphäre unter Verschluss. Lediglich die Auflistung der vielfältigen Sorten soll bekannt gegeben werden und die Möglichkeit zur Entnahme von Edelreisern im Einvernehmen mit Baumbesitzern geschaffen werden.

Es wird vorab um Kontaktaufnahme mit dem Obst- und Gartenbauverein gebeten, wenn Obstbäume in ihrer Sorte bestimmt werden sollen. Für die Bestimmung konnte die versierte Pomologin Katharina Varadi-Dianat gewonnen werden. Da viele ältere Obstbäume nicht jährlich Früchte hervorbringen, ist das Projekt vorerst auf 5 Jahre angelegt. Im Herbst 2022 wurden beim Start des Projekts auf Flächen der Familie Mayr-Melnhof bereits über 45 Apfelsorten bestimmt und bereits mehrere ausgefallene Sorten zum Vorschein (z.B. Trierscher Weinapfel) gebracht. Im Herbst 2023 wurde das Projekt fortgesetzt und 33 weitere Apfelsorten konnten bestimmt und eingemessen werden.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Extensiv genutzte Wiesen bieten ein Rückzugsgebiet in der intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie bieten Raum für: Käfer, Bienen, Hummeln, Tausendfüßer, Spinnentiere, Grünspecht u.v.m. Strukturvielfalt wird erhalten.

Kategorie 3

NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

Moor-Renaturierung der Naturschutzjugend Steiermark

Einreicher: Österreichische Naturschutzjugend (önj) Landesgruppe Steiermark

Ziel des Projekts

Die Naturschutzjugend besitzt neben intakten Hochmoorflächen im Kainischmoos/Natura 2000 Gebiet Ödensee auch degenerierte, aber noch renaturierungsfähige Moorflächen. Im gegenständlichen Projekt war den Wasserabfluss aus dem Moorkörper zu stoppen und das degradiert Hochmoor wieder zu vernässen und einen Renaturierungsprozess in Gang zu setzen. Ein weiteres Ziel war einer breiten Bevölkerung das den gefährdeten Lebensraum Moor und wie Renaturierungen durchgeführt werden können, näher zu bringen.

Projektbeschreibung

Moor-Renaturierung:
Mittels Spundwänden aus Lärchenholz werden alte bestehende Drainagen versperrt, so dass das Wasser in der Fläche verbleibt. Aufgrund der geomorphologischen Gegebenheiten, entstehen verschiedene Lebensräume: im höher gelegenen Abschnitt entsteht eine Feuchtwiese mit Niedermoorcharakter als neuer Lebensraum für das Schutzgut „Skabiosenscheckenfalter“. Im mittleren Abschnitt, der bereits einem Moorwald im Sukzessionsstadium ähnelt, werden standortgerechte Gehölze wie Birken gefördert und unerwünschte Pflanzen entfernt. Der unterste Abschnitt soll sich am schnellsten Vernässen und sich Torfmoose entwickeln. Die gesamte Fläche wurde entlang der Forststraße abgedichtet, so dass sich in regelmäßigen Abschnitten Tümpel bilden, die als Lebensraum für Gelbbauchunken und Libellen zur Verfügung stehen. Bei der Renaturierung war es uns wichtig, dass bei allen Schritten ehrenamtliche Helfer*innen mitarbeiten, damit das Erlernte nachhaltig im Bewusstsein abgespeichert wird.

Bewusstseinsbildung:
Um eine breite Bevölkerung zu erreichen wurden Moor-Workshops in Schulklassen, Moor-Erlebnistage im Moor mit Schulen, Exkursionen und ein zweitägiger Moor Renaturierung Workshop mit Interessierten im Moor durchgeführt. Für Schulklassen wurde eine „Moor-Box“ mit aufbereiteten Unterrichts- und Anschauungsmaterialien, welche ermöglichen, dass Lehrer*innen von Volks- und Mittelschulen selbstgesteuert Projektunterricht zum Thema Moor zu machen.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Da durch unsere Moor-Renaturierung verschiedene Lebensräume (Feuchtwiese, Teiche Moorwald) entstehen, werden neue Lebensräume für diverse Tier- und Pflanzenarten mit speziellen Ansprüchen geschaffen, darunter einige gefährdete und seltene Arten.

NATURKALENDER STEIERMARK - Naturparkschulen erforschen die Bestäuberphänologie

Einreicher: Naturparke Steiermark

Ziel des Projekts

Hier soll die phänologische Naturbeobachtung an Hand des Kulturlandschaftselements “Naturnahe Hecke” an den steir. Naturparkschulen in enger Zusammenarbeit mit Seniorenorganisationen und im Projekt ausgebildeten Phänolog*innen in der Naturpark-Bevölkerung nachhaltig verankert werden. Schüler*innen & Senior*innen gewinnen mit ihren Pflanz- und Beobachtungs-Aktionen unter besonderer Berücksichtigung von Bestäuber-Insekten Verständnis und Wissen für Biodiversität und ökologische Zusammenhänge.

Projektbeschreibung

Projektergebnisse: Die phänologische Naturbeobachtung konnte an 35 Naturparkschulen gemeinsam mit 6 funktionstüchtigen Seniorenpartnerschaften & 10 frisch ausgebildeten Phänolog*innen etabliert werden. Dabei wurde das Bewusstsein für den naturschutzfachlich hochwertigen Lebensraum “Naturnahe Hecken” geschärft.

In gemeinsamen Aktionen wurden eigens 51 “Naturkalender-Hecken” mit jeweils 12 Zeigerarten bzw. knapp 700 Wild-Gehölzen fachgerecht gesetzt und gepflegt. Über 1.000 teilnehmende Schüler*innen & Senior*innen erlernten gewissenhaftes, naturkundliches Beobachten & Dokumentieren phänologischer Phasen bei Gehölzen, die naturschutzfachliche Bedeutung durch Heckenvergleiche in der Kulturlandschaft, die Funktionsweise der Insektenbestäubung sowie Verständnis für die Auswirkungen von Klimawandel auf die biolog. Vielfalt der Steiermark. Dabei unterstützten innovative Materialien wie die Naturkalender Steiermark-Drehscheiben die Beobachtungstätigkeiten weit über den Schulbereich hinaus.

Über die “Naturkalender-ZAMG-App” wurde speziell mit den Hollerbeobachtungen den WF-Bäuer*innen in der Steiermark bei der Schnittzeitpunktflexibilisierung ihrer Magerwiesen (Phänoflex) geholfen. Im Rahmen von 10 “Bestäuberpartys” in Streuobstwiesen der Naturparke zur Obstblüte 2021/22 konnte die unterschiedliche Naturentwicklung mit Fokus auf Bestäuberarten erlebbar gemacht werden. Dabei wurde die Handbestäubung erlernt & ein “Bestäuber-Wettbewerb” durchgeführt.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Bewusstseinsbildung! Das Pflanzen von 51 naturnahen Hecken schuf biodiverse Strukturen (Trittsteine) im Schulumfeld & sensibilisierte für den oft unterschätzten Lebensraum “Hecke” im Offenland (siehe Biotopverbund!), an Waldsäumen, und im Garten.

Aktion Wildblumen 23 – Wildblumenwiesen für Gemeinden

Einreicher: Verein BLÜHEN & SUMMEN

Ziel des Projekts

Die Aktion Wildblumen ist eine öffentlichkeitswirksame Initiative, die Wildblumenwiesen als regionales Natur- und Kulturgut wieder ins öffentliche Bewusstsein rückt. Ziel ist die Förderung und Neuanlage von Wildblumenwiesen im kommunalen Bereich. Alle Gemeinden der Steiermark werden dabei aufgerufen mitzumachen. Blühflächen und großflächige Blumenwiesen werden neu angelegt. Eine Sensibilisierung hinsichtlich der vielen ökologischen und kulturellen Funktionen von artenreichen Wiesen findet statt.

Projektbeschreibung

Das Projektgebiet ist das gesamte Bundesland Steiermark mit seinen 286 Gemeinden. Um unser Vorhaben effizient zu realisieren, laden wir alle Gemeinden ein, teil zu nehmen. Um auf die Aktion aufmerksam zu machen, erhalten alle Gemeinden ein „Starterpaket“ mit einem Anmeldeformular.

Als Dankeschön für die aktive Teilnahme bekommen die Gemeinden ein gewisses Kontingent an vorgezogenen, heimischen Wildblumen, die wir dann im Frühjahr an die Gemeinden verteilen. Diese Wildblumen sind oftmals die Initialzündung für Gemeinden, Pflanzungen durchzuführen und in weiterer Folge Blühflächen und artenreiche Blumenwiesen anzulegen. Die Wildblumen werden in von uns adaptierten Gewächshäusern vorgezogen. Großflächige Wildblumenwiesen werden eingesät. Dafür verwenden wir eine eigens für die Aktion Wildblumen zusammengestellte regional zertifizierte Saatgutmischung.

Durch die Zusammenarbeit und Begleitung der Gemeinden während des gesamten Projektzeitraumes wird ein langfristiger und nachhaltiger Erhalt dieser Wiesenflächen angestrebt. Das geschieht durch Begehungen vor Ort, Beratungen und fachgerechter Unterstützung bei Pflanzungen und Neueinsaaten mit Wildblumensaatgut. Unsere Betreuung schließt auch die Beratung von Pflegmaßnahmen bezüglich Mähzeitpunkt, Mähgerät etc. ein.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Bei extensiv genutzten artenreichen heimischen Wiesen ist ein dramatischer Rückgang zu verzeichnen. Mit dieser Aktion versuchen wir dem Verschwinden solcher Wiesen – eine wichtigen Lebensgrundlage unserer Flora und Fauna – entgegenzuwirken.

Kiebitzschutz in der Steiermark - "Ausg'steckt is!"

Einreicher: Steiermärkische Berg- und Naturwacht

Ziel des Projekts

In den vergangenen 25 Jahren sind die Vogelbestände in unseren Kulturlandschaften um mehr als 40% zurückgegangen. Auch der Kiebitz, früher ein häufiger Charaktervogel von wiesenreichen Feuchtgebieten, hat in der modernen Agrarlandschaft kaum eine Chance zu überleben. Wie der Farmland Bird Index zeigt, sind seine Bestände in ganz Österreich um mehr als 50% zurückgegangen. Ziel des hier präsentierten Projektes ist es, rasche Schutzmaßnahmen für die verbliebenen Brutpaare der Steiermark umzusetzen.

Projektbeschreibung

In der Steiermark folgt der Kiebitzbestand dem österreichweiten Negativtrend. Bei größeren, im Frühjahr zu beobachtenden Trupps handelt es sich vor allem um durchziehende Vögel, generell ist der Brutbestand in der Steiermark allerdings stark rückläufig.

Aus diesem Grund wurde im Jahr 2023 im Raabtal von der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht gemeinsam mit Birdlife Steiermark und als Partnerregion im LE-Projekt Kiebitzerei “Ausgsteckt is!” (Verein thema:natur) ein Projekt zur Sicherung von Kiebitzgelegen durchgeführt. Der Kiebitz nutzt aufgrund des drastischen Verlustes seiner ursprünglichen Lebensräume vorwiegend spät bewirtschaftete Ackerflächen zur Brut. Um eine direkte Zerstörung der Gelege im Rahmen der Bewirtschaftung zu verhindern, werden die Nester lokalisiert, betroffene Landwirte informiert und gebeten, sich an den Schutzmaßnahmen zu beteiligen.

Durch Ausstecken der Gelege mit Fähnchen werden diese markiert, sodass sie kleinräumig von der Bewirtschaftung ausgenommen und umfahren werden können. Der Bruterfolg wird laufend kontrolliert und protokolliert. Durch diese geringfügigen Maßnahmen konnten im Raabtal, in dem nur noch sehr vereinzelt Kiebitz-Brutpaare vorkommen, im Jahr 2023 elf Bruten gesichert werden. Im Jahr 2024 wird das Projektgebiet auf die Brutgebiete der Region Lafnitz- und Feistritztal ausgedehnt, durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und der Mithilfe von Berg- und Naturwacht soll die Initiative in den Folgejahren steiermarkweit umgesetzt werden.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Mit diesem Projekt sollen die stark rückläufigen Bestände des Kiebitzes in der Steiermark kurz-bis mittelfristig gesichert werden. Für einen nachhaltigen Schutz müssten allerdings zusätzlich Resthabitate erhalten und neue geschaffen werden.

Kategorie 4

Gewerbliche bzw. landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen

Endemiten und Artenkenner – Hilfe für vom Aussterben bedrohte Spezies

Einreicher: ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung

Ziel des Projekts

Endemiten sind die Besonderheiten unserer Fauna und Flora sowie hochgradig gefährdete Elemente der heimischen Biodiversität; in den meisten Fällen kommt ihnen allerdings weder ein gesetzlicher Schutz noch eine Beachtung in der Naturschutzarbeit zu. Auch die Artenkenner der meisten wirbellosen Tiergruppen – Freilandbiologen & Taxonomen – sind vom Aussterben bedroht. Ziel des Projekts ist es, diesen „bedrohten Spezies“ Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Projektbeschreibung

Der Nationalpark Gesäuse ist – neben Koralpe & Soboth – der Endemiten-Hotspot des Landes. Endemiten sind als Relikte der letzten Eiszeit weltweit nur klein(st)flächig vorkommende Arten mit sehr hohem Aussterberisiko. Dennoch sind sie weder in der Artenschutzverordnung des Landes noch in der FFH-Richtlinie vertreten. Gemeinsam mit der NP-Verwaltung (A. Maringer/D. Kreiner, H. Wölger) führt das ÖKOTEAM seit mehr als 10 Jahren eine wissenschaftliche Bearbeitung der tierischen Endemiten durch. Hierbei werden Inventare für das Schutzgebiet erstellt, die Verbreitung und Ökologie dieser Arten erforscht und Schutzmaßnahmen formuliert. Wir entdecken dabei auch neue Arten für die Wissenschaft!

Bislang wurden die 17 Tiergruppen Weberknechte, Spinnen, Pseudoskorpione, Milben, Tasterläufer, Schnecken, Tausend- & Wenigfüßer, Laufkäfer, Kurzflügler, Käfer div., Zikaden, Wanzen, Felsenspringer & Dipluren, Hundertfüßer & Regenwürmer bearbeitet; Schmetterlinge, Springschwänze, Asseln etc. sollen folgen. Für viele dieser Gruppen gibt es in Österreich kaum noch bzw. keine Spezialisten mehr! So gilt es, das zu Museen, Unis & Privatforschern in ganz Europa bestehende Netzwerk an Experten zu aktivieren. Bislang waren dafür in Summe > 35 Spezialisten (z.T. aus Deutschland & Spanien) im Einsatz. Diese österreichweit einzigartigen Kartierungsprojekte helfen dabei, das Überleben der Endemiten, Experten & Artenkennerinnen zu sichern. Als finales Ziel ist ein umfassendes Endemiten-Buch vorgesehen.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Endemiten sind einzige exklusive Beitrag der Steiermark zur globalen Artenvielfalt. Leben oder Sterben dieser Tierarten beeinflusst direkt die Biodiversität unseres Planeten. Für deren Erhalt braucht es ein Überleben der aussterbenden Artenkenner!

Gelungene Öffentlichkeitsarbeit mit Langzeitwirkung: Wildkatzenkorridor im Schwarzaubachtal

Einreicher: Ingenieurbüro für Wildbiologie und Naturschutz e.U.

Ziel des Projekts

Ausgehend von einem Fotofallenmonitoring der Wildkatze in der südlichen STMK im Jahre 2022 und entsprechend positiven Nachweisen an einem Lebensraumkorridor war das Ziel, intensive Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung vor Ort zu betreiben. Damit sollte der Schutz der Wildkatze und eine weitere Verbesserung der für die Biodiversität so wichtigen Leitstrukturen in intensiv genutzter Agrarlandschaft erreicht werden.

Projektbeschreibung

Im Zuge eines Wildkatzenmonitorings mit Fotofallen südlich von Graz gelangen im Frühling 2022 die einzigen Nachweise partout beiderseits eines Lebensraumkorridors im durch Ackerbau an Leitstrukturen stark verarmten Schwarzaubachtal im Bezirk Leibnitz. Dieser glückliche Fund wurde genutzt, um in Eigeninitiative lokal Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung insbesondere bei den Jägern zu betreiben. Die Nachweise der Wildkatze führten dazu, dass der bis dahin nur als Grünbrachestreifen ausgeführte Korridor durch Bepflanzung mit Büschen aufgewertet und langfristig abgesichert wurde. Die Umsetzung erfolgte im November 2022.

Generell wird Lebensraumkorridoren eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität zugschrieben. So plakative Beispiele wie jenes im Schwarzaubachtal sind dennoch selten: hier profitiert eine regional ausgestorbene Art, ein typischer Wald(rand)bewohner von dem Korridor und es kommt spontan zu einer Win-win-Situation: Die Wildkatze profitiert nicht nur vom Korridor, sondern führt zu seiner Verbesserung, weil man nun motiviert ist, diesen Biotopverbund durch Sträucher aufzuwerten und abzusichern. Der Wildkatzenkorridor im Schwarzaubachtal wird damit österreichweit zu einem Musterbeispiel eines funktionierenden Biotopverbundes und einer gelungenen Motivation relevanter Stakeholder.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Monitoring ist essentiell.
Daraus folgende Nachweise offenbaren die Wichtigkeit von Lebensraumkorridoren.
Die Wildkatze wird zu einem attraktiven Botschafter für Errichtung und Erhalt solcher Lebensraumstrukturen in intensiver Agrarlandschaft.

Anlage von Versamungsstreifen zur Förderung der Pflanzenartenvielfalt im Dauergrünland

Einreicher: Wolfgang Angeringer, Landwirt

Ziel des Projekts

Drei Bio-Grünlandbetriebe aus dem Pölstal beschäftigen sich mit der Frage, wie artenreiches Grünland auch ohne regelmäßige Nachsaat in Dauerwiesen erhalten werden kann. Dazu werden Versamungsstreifen in den zweimähdigen Wiesen beim ersten Aufwuchs stehen gelassen, und erst beim üblichen zweiten Schnitt im Juli gemäht. So können die Früchte und Samen der Wiesenpflanzen ausreifen und gelangen über die Erntekette in den Betriebskreislauf und über die Mistdüngung zurück auf die Felder.

Projektbeschreibung

Das Projekt wird gemeinsam von den Betrieben Angeringer, Neuper und Öffl eingereicht. Alle drei Projektbetriebe liegen im Pölstal, in den Katastralgemeinden Oberkurzheim und St. Oswald-Möderbrugg. Die Dauerwiesen werden zweimal jährlich gemäht und im Herbst nachgeweidet. Als ausgebildeter Berater und Referent der Grünalndwirtschaft betreut Wolfgang Angeringer als Bewirtschafter des Lanthalerhofes das Projekt fachlich und reicht es federführend ein. Es stellte sich die Frage, wie die angestammten, autochthonen Wiesenpflanzen erhalten und vor allem auch gefördert werden können.

Bereits seit 2007 wird am Betrieb Angeringer die abgestufte Wirtschaftsweise betrieben (siehe auch Einreichung Silberdistel 2022 und 2023), indem ein Teil der Wiesen erst spät im Juli als Heu gemäht wird. Die abfallenden Früchte („Heublumen“) werden über die Mistausbringung wieder auf die Wiesen gebracht – so entsteht ein „interner Samenkreislauf“ am Betrieb. Teilweise werden diese Heublumen auch direkt auf offene Stellen in der Grasnarbe gestreut. Die Heubetriebe Neuper und Öffl lassen als Alternative zum Versamungsaufwuchs auf einem eigenen Schlag, einen Versamungsstreifen (eine Mäherbreite) freier Wahl in Wiesen bei der 1. Mahd stehen, und mähen diesen erst mit dem 2. Schnitt mit. Dadurch werden die Heublumen automatisch mitgeerntet, bzw. werden diese bei der Heuwerbung auf der Fläche verstreut. Die Pflanzenbestände wurden erhoben und werden im Projektbericht vorgestellt.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die Vielfalt der Wiesenpflanzen ist auf den Zweischnittwiesen der Projektbetriebe gemäß Wiesentyp Glatthafer-/Goldhaferwiesen hoch. Gesamt wurden über 60 Wiesenpflanzen gefunden darunter viele im Wirtschaftsgrünland heutzutage seltene Arten.

Klimafitter und artenreicher Wald

Einreicher: Valentin und Elisabeth Krenn, Naturwald Steiermark

Ziel des Projekts

Ziel unseres Projektes ist einen klimafitten und artenreichen Wald zu schaffen. Eine Erhöhung der biodiversität und eine Wirtschaftlichkeit der Waldflächen ist uns sehr wichtig. Infotafeln und Führungen sollen auch andere Naturnutzer dazu animieren diesen Gedanken weiterzutragen.

Projektbeschreibung

Gestartet wurde unser Projekt im Jahr 2000. Da die Klimaänderung in unseren Wäldern immer sichtbarer wurde, haben wir uns entschlossen die Forstflächen klimafitt zu machen. Zuerst wurden die veralteten Baumbestände aufgelichtet um die Naturverjüngung anzuregen. Nach einigen Jahren hat sich dann aus fast reinen Buchenbeständen mittlerweile eine Verjüngung mit allen Mischbaumarten etabliert. Besonders hervorzuheben sind da die Tanne und Eiche, die für unser Klima in der Südoststeiermark besonders wichtig sind. Aber in der Naturverjüngung gibt es auch Kirsch, Nuss, Kiefer, Linde, Ahorn, Birke und mittlerweile auch Elsbeere. Besonders wichtig sind uns auch möglichst viele Straucharten.

Künstlich eingebracht wurde bisher nur Eibe und Elsbeere. Totholz wird grundsätzlich und zur Gänze im Wald belassen. Absterbende Buchen dienen als Nist – und Brutbaum. Zusätzlich wurden Nistkästen für Vögel und Fledermäuse angebracht. Forstwege wurden begrünt um dem Schalenwild ein Ähsungsangebot zu schaffen.

Besonders wichtig sind uns auch langfristige Versuche. Deshalb wurden im Jahr 2021 auf 1,7ha ein klimafitter Wald aufgeforstet. Gepflanzt wurden Eiche, Linde, Baumhasel, Ahorn, Vogelkirsche, Elsbeere, Speierling und Edelkastanie. Gleichzeitig wurde auch ein breiter Strauchgürtel mit Wildobst, Kreuzdorn und Schleedorn angelegt.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Durch die hohe Vielfalt der Baumartenzusammensetzung, das Belassen abgestorbener Bäume, und das Bereitstellen von Flächen z.B. Strauchgürtel soll die Vogelpopulation ganz besonders gefördert werden

Ehrenpreis

Dieser wird an eine Person, die sich über viele Jahre und in besonderem Maße im Sinne des Erhalts der Biodiversität verdient gemacht hat, verliehen. Vorschläge für diese Kategorie können von allen BürgerInnen des Landes Steiermark eingebracht werden.

Die SiegerInnen jeder Kategorie erhalten jeweils ein Preisgeld von EURO 2.500,–